Skiclub Todtnau 1891 e.V.

Wiege des organisierten Skilaufs

Todtnau, die Wiege des deutschen Skisports

Die Anfänge

Der Ski-Club Todtnau 1891 e.V. ist der älteste Skiverein Deutschlands. Er gilt als die Wiege des organisierten Skilaufs in Mitteleuropa. Zwar gab es 1890 bereits in München einen Skiclub, jedoch löste der sich nach kurzer Zeit wieder auf.

Aus der Anfangszeit des SC Todtnau gibt es wenige schriftliche Zeugnisse. Vieles ist erst bei späteren Zusammenkünften der Gründungsmitglieder berichtet und zusammengetragen worden.

Die Ereignisse, die zur Gründung des SC Todtnau führten, werden so wiedergegeben:

In den 1880er Jahren praktizierte in Todtnau der Arzt Dr. Tholus. Als früherer Schiffsarzt hatte er in Norwegen Schneeschuhe kennen gelernt. Er ließ sich davon ein Paar nach Todtnau schicken. Damit hoffte er, im Winter seine Patienten in den entlegenen Höfen besser erreichen zu können. Da er ein korpulenter Herr war, gab er die Versuche, sich mit den Schneeschuhen fortzubewegen, bald wieder auf.

Im Hotel Feldberger Hof war im Winter 1890/91 der französische Konsul Dr. Pilet als Gast, auf  norwegischen Schneeschuhen, wie im Gästebuch des Hotels vermerkt ist. Der Besuch von Dr. Pilet im Feldberger Hof gilt auch als Startschuß für die Skisportgeschichte im Schwarzwald.

Eine Gruppe junger Todtnauer um den Prokuristen Fritz Breuer hatte von der Grönland-Durchquerung des norwegischen Polarforschers Fridjof Nansen gehört. Sein Buch „Auf Schneeschuhen durch Grönland“ war zu jener Zeit ein viel beachteter Reisebericht.

Breuer und seine Gefährten ließen sich im Frühjahr 1891 von Dr. Pilet auf dem Feldberg das „sachgemäße“ Skilaufen zeigen.

Mit diesem mageren Wissen über das Skilaufen gründet Fritz Breuer zusammen mit Rudolf Thoma, Carl Thoma II, Carl Thoma III, Carl Schlimbach und Oskar Faller, alles junge Fabrikanten und leitende Angestellte von Todtnauer Betrieben, in den Weihnachtstagen des Jahres 1891 im Hotel Ochsen in Todtnau den Ski-Club Todtnau. Vieles spricht dafür, dass dies aus einer Stammtischlaune heraus geschah.

Auch eher spaßeshalber lädt  Breuer zu einer „Weltausstellung für Schneeschuh-Requisiten“ auf den Feldberger Hof ein, die tatsächlich mit drei Paketen Wollbekleidung beschickt wird.

Die Gründungsmitglieder um Breuer ernennen Fridjof Nansen zum Ehrenmitglied des Ski-Clubs Todtnau. Nansen bedankt sich dafür in einem Brief vom 06. Januar 1892. Dieser Brief gilt als Nachweis dafür, dass der Ski-Club Todtnau tatsächlich 1891 gegründet wurde.

Bald wird den jungen Todtnauern bewusst, dass sie eine regelrechte Ski-Begeisterung ins Leben gerufen hatten. Interessierte Skiläufer aus den Universitätsstädten Freiburg und Straßburg nehmen Kontakt mit ihnen auf. Dabei fungiert der Feldberger Hof mit dem weitblickenden Hotelier Carl Mayer als wichtige Kontaktstelle.

Bereits 1892 werden in der Todtnauer Bürstenfabrik Johann Bernauer Schneeschuhe nach dem vorliegenden Musterpaar von Dr. Tholus angefertigt, die Sattlerei Hanser & Lehr stellt die Lederriemenbindung dazu her, und der ortsansässige Schneidermeister Fieger liefert die entsprechenden „Skikostüme“.

Ebenfalls 1892 gibt Breuer eine „Anleitung zum Schneeschuhlaufen“ heraus.

Die formelle Vereinsgründung mit Gründungsurkunde wird im November 1892 im Feldberger Hof nachgeholt. Gleichzeitig findet im Hotel erneut eine Skiausstellung statt. Gezeigt werden neben Skibekleidung auch eine Reihe von Schneeschuhen verschiedener Fabrikate. Die Mitgliederzahl steigt in den ersten vier Jahren auf 47 an und erreicht 10 Jahre nach der Gründung 130 Mitglieder.

Eine echte Pionierleistung ist die Alpenüberquerung einer Mitgliedergruppe des Ski-Clubs Todtnau an Ostern 1894. Sie führt von Airolo über den Gotthard nach Hospental, Realp, Furka, Nägelisgrätli, Grimsel und Guttannen.

1895 erfolgt die Gründung des Ski-Clubs Freiburg. Im gleichen Jahr vereinigen sich die beiden Vereine aus Todtnau und Freiburg zum Ski-Club Schwarzwald, aus dem der heutige Skiverband Schwarzwald hervor gegangen ist. Weitere Skivereine bilden sich in Neustadt, Lenzkirch und St. Blasien. Auch sie schließen sich dem Ski-Club Schwarzwald an. Auf dessen Anregung hin erfolgt 1905 in München der Zusammenschluss zum Deutschen Skiverband, gemeinsam mit Skivereinen aus München, aus den Vogesen, dem Riesengebirge und aus der Lausitz.

Die ersten Schneeschuh-Wettbewerbe sind seit 1896 dokumentiert. Für den 01. März 1896 wurde ein „Erster Ski-Wettlauf auf dem Feldberg“ ausgeschrieben, als Organisator zeichnete der Ski-Club Schwarzwald. Vorgesehen waren „Dauerläufe“ zum Herzogenhorn, bzw. bis zum Bismarckturm und „Sprung-Rennen“ über einen „Sprungwall“ mit einer Höhe von ca. 1,50 m. Ein erster Damen Ski-Wettlauf folgte 1898.

Zwischen den beiden Weltkriegen

Nach dem Ersten Weltkrieg, der Inflation von 1923 und der Weltwirtschaftskrise 1929 schickt sich der Ski-Club Todtnau anfangs der 30er Jahre an, wieder aktiver zu werden. Das 40-jährige Vereinsjubiläum wird in großem Rahmen gefeiert. Viele der noch lebenden Männer der „ersten Stunde“ kommen zu diesem Anlass in Todtnau zusammen, darunter die Gründer Fritz Breuer, Oskar Faller, Carl und Rudolf Thoma und der ehemalige Präsident des jungen Deutschen Skiverbandes, Professor Franz Kohlhepp.

In dieser Zeit hatte der in Todtnau praktizierende Arzt Dr. Karl Brohl zweimal den Vorsitz im SC Todtnau übernommen. Brohl war ein begeisteter Skifahrer und ein ebenso begeisteter Hobbyfotograf. Es gibt viele von ihm gefertigte Winteraufnahmen aus dem Feldberggebiet. Sein besonderes Verdienst liegt jedoch in seiner ärztlichen Tätigkeit. Die Anzahl der Skisportler nahm stetig zu – und damit auch die typischen Skiunfälle. Als Skiarzt vom Feldberg entwickelte Brohl spezielle Methoden zur Behandlung von Skiverletzungen.

1931 bauen die Todtnauer zwischen den Ortsteilen „Poche“ und Brandenberg ihre erste Sprungschanze und nennen sie „Tholus-Schanze“. Ein Jahr darauf ist der Ski-Club Todtnau Ausrichter der „Meisterschaften vom Schwarzwald“ mit der Kombination aus Sprunglauf und Langlauf.

Erfolgreichster alpiner Rennläufer jener Jahre war Emil Kunz. Er nahm als Schwarzwaldmeister an den berühmten Kandahar-Rennen am Arlberg teil. Zusammen mit Ludwig Jehle, Otto Dietsche und Arnold Hör bildete er bei Rennen im Schwarzwald ein äußerst erfolgreiches Team .

Mitte der 30er Jahre wird am Hausberg der Todtnauer, dem Hasenhorn, ein alpines Rennen in das Veranstaltungsprogramm aufgenommen, ein Abfahrtsrennen vom Gipfel des Hasenhorns bis in den Talgrund hinab. Der Preis für die Sieger ist eine Anstecknadel in Form eines Skis mit der Prägung „Hasenhorn Standardstrecke“, versehen mit dem Wappen des Ski-Clubs. Nach dem zweiten Weltkrieg wird dieses Rennen noch bis in die 50er Jahre gefahren, dann jedoch aufgegeben.

 

Neuzeit

Erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg organisiert der Todtnauer Ski-Club 1950 wieder alpine Schwarzwaldmeisterschaften, ein Jahr später gefolgt von Deutschen Meisterschaften im Langlauf, die zusammen mit dem Ski-Club Neustadt durchgeführt werden. Die Todtnauer übernehmen dabei die Organisation des 50 km-Langlaufs. Die Rennstrecke befand sich im Bereich von Notschrei, Stübenwasen und Trubelsmattkopf.

Unweit der ehemaligen Tholus-Schanze bauen die Todtnauer erneut eine Schanze, entsprechend den damaligen sprungtechnischen Anforderungen. Die neue Schanze bekommt den Namen „Wiesentalschanze“. Ewald Roscher, in jener Zeit ein Top-Springer, später Cheftrainer der DSV-Springer und der Schweizer Skispringer, war mit 55 m der Halter des Schanzenrekordes. Auch der junge Georg Thoma aus Hinterzarten, der spätere Olympiasieger und Weltmeister, machte mit seinen Sprüngen auf der Wiesentalschanze sportlich auf sich aufmerksam.

 

Rennen

In den Folgejahren hat sich der Ski-Club Todtnau weit über die regionalen Grenzen des Schwarzwaldes hinaus einen exzellenten Ruf als Organisator von alpinen Skirennen erworben. Seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts werden vom SC Todtnau mehrfach alpine Deutsche Meisterschaften organisiert. Den Anfang machen die Meisterschaften von 1968. Sie waren die ersten alpinen Meisterschaften, die außerhalb des deutschen Alpenraumes stattfanden.

Es war ein Verdienst von Benno Bernauer, dass diese Meisterschaften nach Todtnau vergeben wurden. Bernauer war alpiner Sportwart im Skiverband Schwarzwald und  nutzte seine guten Verbindungen zu Hias Wanger, dem alpinen Sportwart des Deutschen Skiverbandes, und zum DSV-Trainer Sepp Behr, um die DSV-Oberen für die Vergabe der Meisterschaften nach Todtnau zu gewinnen. Bei der Organisation der Meisterschaften teilte Bernauer sich mit Richard Thoma die Aufgaben des Streckenchefs.

1971, 1974 und 1979 organisiert der SC Todtnau die alpinen Baden-Württembergischen Meisterschaften, wobei die von 1974 zusammen mit den Meisterschaften der 10. Panzerdivision ausgetragen werden. (Die Kaserne in Fahl war Standort der Ausbildungskompanie der 10. Panzerdivision.) Die Meisterschaften von 1979 sind für Todtnau das erste international ausgeschriebene Rennen, also das erste alpine FIS-Rennen im Schwarzwald.

Besondere Bedeutung für Todtnau haben auch die Internationalen Alpinen Deutschen Meisterschaften 1986. Sie sind eine Gemeinschaftsorganisation der Todtnauer Skivereine unter der Führung des Ski-Clubs Todtnau. In Todtnauberg wird der Riesentorlauf der Damen ausgetragen, der Slalom der Herren in Präg, Muggenbrunn ist Ausrichtungsort des Damenslaloms, der Riesentorlauf der Herren findet am Ahornbühl in Fahl statt und die Abfahrtsrennen und die Super-G Rennen am Silberberg in Brandenberg. Nach diesen Meisterschaften fanden beim Deutschen Skiverband keine weiteren alpinen Deutschen mehr mit allen Disziplinen an einem einzigen  Veranstaltungsort statt.

 

Weltcup-Ort Todtnau

Dies ist auch die Zeit, in der Todtnau in die „1. Liga“ der alpinen Veranstaltungsorte aufsteigt. Zweimal finden in Todtnau Europacup-Rennen statt, 1988 ein Super-G am Silberberg und 1998 ein Slalom der Herren auf der Weltcup-Strecke in Fahl. In den Jahren 1983, 1985, 1987 und 2000 ist Todtnau Station des alpinen Weltcups.Bei diesen Rennen ist die Piste am Ahornbühl in Fahl jeweils mit mehr als zehntausend Zuschauern gesäumt.

Für die Rennläufer wird die Möglichkeit geschaffen, sich zwischen den beiden Durchgängen in den Räumen der Bundeswehr-Kaserne in Fahl in unmittelbarer Nähe der Rennstrecke aufzuhalten und dort ein Essen einzunehmen. Dieser Service wird von den Mannschaften gerne angenommen. Es wird vom „Todtnauer Modell“ gesprochen, das so oder ähnlich in das Pflichtenheft des Internationalen Skiverbandes  FIS für die Veranstaltungsorte aufgenommen wird.

Leider kann das Rennen 1985 trotz bestens präparierter Strecke nicht gestartet werden, da Dauerregen am Renntag die Sicht für die Rennläufer zu stark behindert.

Für die Entwicklung ab den 70er Jahren war Erwin Lauterwasser die maßgeblich treibende Kraft. Beruflich war Lauterwasser Leiter des Staatlichen Forstamtes in Todtnau, später Forstpräsident in Freiburg. Im Ski-Club Todtnau war er Vorsitzender, wurde Vizepräsident des Deutschen Skiverbandes und Vorsitzender der Freunde des Skilaufs / FdS beim Deutschen Skiverband. Beim Internationalen Skiverband (FIS) übt er hochrangige beratende Tätigkeiten aus.

Ein weiterer Höhepunkt in der Geschichte des SC Todtnau hätte die Organisation der Alpinen Junioren Weltmeisterschaften 1990 werden können. Der Winter 1989/90  ist jedoch so schneearm, dass eine Organisation im Schwarzwald nicht möglich wird. Auch ein erneuter Anlauf im Folgewinter scheitert an zu wenig Schnee.

Bei den großen Rennen, die der Ski-Club Todtnau organisiert hat, waren nahezu alle nationalen und internationalen Ski-Größen ihrer Zeit am Start. Neben den an anderer Stelle genannten Athleten sind dies die Schwarzwälder Heidi Wissler, Hansjörg Schlager und Egon Hirt gewesen. Aus den Reihen des DSV waren es Rosi Mittermaier, Christian Neureuther und Luggy Leitner, Maria und Irene Epple, Markus Wasmaier, Frank Wörndl, und Armin Bittner, Alois Vogl, Katja Seitzinger und Martina Ertl. Der Schwede Ingemar Stenmark, die US-Amerikaner Steve und Phil Mahre, Pirmin Zurbriggen aus der Schweiz, der für Luxemburg startende Österreicher Marc Girardelli,  die Österreicher Benjamin Raich, Rainer Schönfelder und Hermann Maier sind immer noch gut bekannte Ski-Persönlichkeiten, die bei den Todtnauer Rennen gefahren sind und Tausende Zuschauer begeistert haben.

 

Streckenausbau

Mit der häufigen Übernahme hochrangiger nationaler und internationaler Skirennen muss der SC Todtnau seine Wettkampfstrecken den steigenden sportlich-technischen Ansprüchen und den geforderten höheren Sicherheitsstandards anpassen. Das betrifft zunächst die Silberbergabfahrt für die schnellen Disziplinen. Der Starthang, der von Todtnau  aus so gut zu sehen ist, wird aufgegeben und an die Nordflanke des Silberbergs verlegt.

Für die technischen Disziplinen verzichten die Todtnauer wegen der fehlenden Schneesicherheit auf das Hasenhorn als Wettkampfstrecke. Am Ahornbühl in Todtnau-Fahl wird 1974 unter der Führung des Ski-Clubs Todtnau eine neue Piste für Slalom- und Riesentorlaufwettbewerbe angelegt. Schon für die Deutschen Meisterschaften 1968 hatte der Ski-Club Todtnau den unteren Teil der Rothaus-Abfahrt, früher Hebelwiesen-Abfahrt genannt, als Ausweichstrecke für die Abfahrtsrennen herrichten lassen.

Damit gehen entscheidenden Impulse für die Entwicklung im Fahler Skigebiet vom Ski-Club Todtnau aus. Dies betrifft sowohl den Ausbau der Pisten und der Trainingsstrecken als auch den Bau der Liftanlagen. Die Entwicklung gipfelt 1998 mit der großzügigen Verbreiterung der Weltcup-Strecke im oberen Bereich, der Installation einer technischen Beschneiungsanlage, dem Ausbau des Zielraumes an der B 317 und mit der Schaffung des Alpinen Trainingszentrums des Skiverbandes Schwarzwald mit einer separaten Trainingsstrecke und einem zusätzlichen Sessellift.

Richard Thoma war in jungen Jahren ein erfolgreicher Skirennläufer. Über drei Jahrzehnte war er bei den Todtnauer Rennen der technische Leiter. Seine Erfahrungen daraus und sein berufliches Wissen als Architekt machten ihn zu einem hoch geachteten Fachmann für alles, was mit dem Ausbau der Strecken, der Planung und dem Bau von Liftanlagen in Verbindung steht. Seine Name ist eng mit dem Ausbau des Skigebietes in Fahl verbunden.

 

Hinterwald-Inferno

Vom Grafenmatt-Höchst in 1376 m Höhe führt eine Skiabfahrt über 9 km Länge über breite Waldwege bis nach Todtnau (670 m). Bei guter Schneelage rundet diese Abfahrt einen perfekten Skitag am Feldberg ab. 

Start dafür ist die Bushaltestelle bei der „Poche“ oder beim Gasthaus „Feldberg“ in Todtnau. Mit der Rothausbahn gelangt man von Fahl aus bis fast an den Anfangspunkt der Abfahrt. Sie führt am Leistungszentrum Herzogenhorn und am „Bernauer Kreuz“ vorbei und endet in Todtnau am „Stützle“ an einem großen Parkplatz, etwa gleich weit entfernt auf halber Strecke zwischen den beiden oben genannten Bushaltestellen. In flottem Tempo benötigt ein guter Skifahrer etwa 20 Minuten für die Strecke.

Auf dieser Stecke wird alljährlich das „Hinterwald-Inferno“, ein Abfahrtsrennen für „Jedermann“ ausgetragen. Informationen hierzu finden sich auf der Homepage des SC Todtnau.

Ursprünglich war das Hinterwaldrennen ein Spaßrennen, das der Vorstand des SC Todtnau für seine Mitglieder und Freunde des Vereins organisiert hat. Bernd Lais, neu im Amt des Vorsitzenden, stellt das Rennen zusammen mit seinen Vorstandskollegen Gerhard Thoma und Rolf Thoma auf eine professionellere Basis und macht es insgesamt für ein größeres überregionales Teilnehmerfeld attraktiv.

 

Sportliche Erfolge

In den 1940er Jahren sind Paul Klingele und Willi Sonner die besten alpinen Rennläufer des SC Todtnau. Besonders Sonner galt als ein herausragendes Talent. Hätte seine leistungsstärkste Zeit nicht in den Jahren des 2. Weltkrieges gelegen, wäre aus ihm ein Spitzenläufer im DSV geworden, versichern Zeitgenossen von Willi Sonner.

Der Titel einer Schwarzwaldmeisterin oder eines Schwarzwaldmeisters ist heiß begehrt und zählt etwas.  Roland Eckert konnte diesen Titel  1952 in der Dreierkombination erringen, bestehend aus Sprunglauf, Langlauf und Riesentorlauf. Richard Thoma, späterer langjähriger alpiner Sportwart und technischer Leiter unzähliger Rennen, gewann viermal alpine Schwarzwaldmeisterschaften, Werner Kunz und Richard Mutter gehörten zum Kreis der Titelträger genauso wie später Petra Duschinski, Christoph Lauterwasser, Martin Wunderle, Edgar Winterhalter, Mayra Kunz , Edda Mutter, Julia Ebser und Dorothee Thoma.

Seit Anfang der 1980er Jahre liegt das Training des alpinen Nachwuchses in den Händen des Todtnauer Lehrers Reiner Trojan. Es gelingt ihm, eine große Anzahl von Kindern über einen langen Zeitraum für das Skilaufen zu begeistern. Verlässlich angebotenes Training in der Halle und im Schnee sichern dem Ski-Club eine Kontinuität in der Nachwuchsarbeit. Unterstützung erfährt Trojan durch „Ehemalige“ und durch Eltern der Kinder.

Obwohl der SC Todtnau ein weitgehend alpin geprägter Verein ist, gelang es in der langen Vereinsgeschichte nur einer Athletin, in alpinen Disziplinen nationale und internationale Erfolge zu erringen: Edda Mutter aus Fahl war 1989 Weltmeisterin der Junioren, startete bei alpinen Weltcuprennen und war Teilnehmerin bei den olympischen Winterspielen in Lillehammer 1994.

Mit der Errichtung der Biathlon-Anlage am Notschrei 1984 kann der Biathlonsport beim SC Todtnau Fuß fassen. Erfolgreiche Aufbauarbeit als Trainer leistet hierbei Franz Hausberger, den es mit seiner Tätigkeit bei der Bundeswehr von Mittenwald nach Todtnau verschlagen hat, und in seiner Folge der Forstmann Günter Faller und der Utzenfelder Peter Pfefferle.Robert Eckert, Michael Asal, Natalie Asal und Helena Gnädinger erringen in der Jugend-Klasse deutsche Meistertitel, Jörg Hausberger schafft sogar den Sprung in die deutsche Nationalmannschaft, nachdem er von Todtnau nach Ruhpolding übergewechselt war. In dieser Zeit gewinnt er mehrere deutsche Meistertitel und bei Junioren-Weltmeisterschaften eine Bronzemedaille. Gleiches gelingt auch Miriam Behringer bei der Junioren-WM 2010. Sie erläuft sich mit der Staffel eine Bronzemedaille. Auch für 2011 hat sich Miriam Behringer erneut für die Teilnahme an den Junioren-Weltmeisterschaften der Biathleten qualifizieren können.

 

Vereinsführung

Über drei Jahrzehnte hatten Reinhard Janus, Richard Thoma und Fritz Wilkesmann den Ski-Club Todtnau an entscheidenden Positionen geführt.  2009 ziehen sie sich aus dem „operativen Geschäft“ zurück, und ein junges Team um Daniel Herrmann, Tobias Lehr, Stefan Asal und Fritz Gnädinger übernimmt die Vereinsführung. Ihre ersten großen Bewährungsproben sind die Organisation der Internationalen Alpinen Deutschen Meisterschaften 2010 in den technischen Disziplinen und im selben Jahr die aktive Mithilfe bei der Organisation der Junioren Weltmeisterschaften im Langlauf am Notschrei, die von Hinterzarten und Kirchzarten organisiert werden.

 

Grundlage dieser Chronik sind Aufzeichnungen, Dokumente, Urkunden, Bilder  und Zeitungsberichte, die im Archiv des Ski-Clubs Todtnau aufbewahrt werden. Sehr hilfreich war die Festschrift zum 75-jährigen Ski-Club-Jubiläum, in dem Karl Vollgärtner, ehemals Schriftführer, dann Archivar des SC Todtnau, einen Beitrag zur Ski-Geschichte geschrieben hatte. Schriftliche und mündliche Berichte von Zeitzeugen ergänz-ten das Archiv-Material.

Werner Böhler, Archivar des Ski-Clubs Todtnau

Reinhard Janus, langjähriger Vorsitzender des SC Todtnau

März 2011